Studien

 

Wer macht Geschichte?

Wussten Sie, welche biographischen Hintergründe die Politikerinnen der ersten deutschen Demokratie aufwiesen? Helene Weber war eine von ihnen, als sie 1918 als Abgeordnete der Zentrumspartei Mitglied der Verfassunggebenden Nationalversammlung wurde. Dass Weber examinierte Lehrerin und Verbandsfunktionärin war, machte sie zu einer typischen weiblichen Abgeordneten der Weimarer Zeit. Birgit Sack nimmt die Reichs- und Landtagsabgeordneten in den Blick und fördert biographische Vielfalt und zugleich gewisse Muster zu tage.  

Lesen Sie ausführlich: Wer macht „die“ Geschichte? Zum Verhältnis von Biografie und Zeitgeschichte am Beispiel einer Kollektivbiografie der weiblichen Reichs- und Landtagsabtgeordneten von Deutscher Zentrumspartei und Bayerischer Volkspartei in der Weimarer Republik (von Birgit Sack)

Bildung - Schlüssel der Frauenfrage

Wussten Sie, dass Helene Weber erheblichen Anteil daran hatte, die Soziale Arbeit in Deutschland als Berufsfeld zu etablieren? Als Fachschul-Direktorin und -dozentin, Ministerialrätin und Verbandsvorsitzende brachte Weber die Professionalisierung derjenigen Aufgaben voran, die damals noch „Fürsorge“ genannt wurden und überwiegend in den Händen von Frauen lagen. Mit der Professionalisierung dieses Arbeitsfeldes  bekämpfte zwei Probleme gleichzeitig: materielle und soziale Not im Land sowie weiblichen Bildungsmangel und Arbeitslosigkeit. Vor allem aber ging diese strukturelle Problembewältigung weit über Nothilfe im Einzelfall hinaus. Stefanie Pfennig zeichnet ausführlich die Entwicklungen nach und arbeitet dabei den Anteil Webers eigens heraus.

Lesen Sie ausführlich: Bildung – Schlüssel der Frauenfrage. Helene Weber als Pädagogin und Bildungspolitikerin (von Stefanie Pfennig)

Die christliche Frau

Wussten Sie, dass Helene Weber über Jahrzehnte an der Spitze zweier katholischer Frauenverbänden stand? Schon bevor Weber ihre eine politische Karriere in Verwaltung und Parlamenten machte, gehörte sie zum Vorstand des „Katholischen Deutschen Frauenbundes“ und gründete  den „Verein Katholischer Sozialbeamtinnen“. Sie verknüpfte Ihre politische Arbeit eng mit der Verbandsarbeit, indem sie Themen platzierte und staatsbürgerliche und soziale Bildung der Vereinsmitglieder förderte.  Annett Büttner analysiert die Verbandsarbeit der Mentorin und Multiplikatorin schwerpunktmäßig während der Weimarer Zeit; ergänzend außerdem während der NS-Diktatur und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Lesen Sie ausführlich: Die christliche Frau. Helene Weber und die katholische Frauenbewegung (von Annett Büttner)

Gruppenbild mit Dame(n)

Wussten Sie, dass in der ‚Illustrirten Zeitung Leipzig‘ in den 1920er Jahren Frauen sehr überwiegend als Modelle für Damenmode abgebildet wurden?  Die Abbildung der Politikerin Helene Weber 1931 mit kurzer Bildunterschrift bildete hierzu zugleich Ausnahme und Kontrast. Nach 1945 gehörten Fotos von Politikerinnen – z.B. im ‚Spiegel‘ – vermehrt zur Normalität und Helene Weber lässt sich mit damaligen Kolleginnen vergleichen. Katrin Schubert unternimmt eine aufschlussreiche erste Untersuchung der Fotos Helene Webers in ausgewählten Zeitungen und Zeitschriften.

Lesen Sie ausführlich: Gruppenbild mit Dame(n). Fotographische Darstellungen der Politikerin Helene Weber in deutschen Printmedien 1919-1933 und 1949-1962 (von Katrin Schubert)

N.B.: Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, in allen Fällen Kontakt zu den Bildrechtsinhabern (oder ihren Erben) herzustellen und/oder in allen Fällen deren Identität festzustellen. Wir bitten Personen, die Rechtsansprüche geltend machen möchten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, damit wir entsprechend tätig werden können.

Helene Weber als Europäerin

Wussten Sie, dass Bemühungen um deutsch-französische Verständigung nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen wurden? Helene Weber beteiligte sich in den 1920er Jahren als deutsche Patriotin daran, friedliche Beziehungen zwischen den beiden Nationen aufzubauen. Angesichts eines kommunistischen Osteuropas nach 1945 modifizierte sie ihre Einstellung zur Europapolitik etwas: Die Bundesrepublik sollte in ein politisch vereintes Westeuropa eingebunden werden. Marie-Emmanuelle Reytier sieht Webers Bedeutung besonders darin, die Europäische Sozialcharta miterarbeitet zu haben.

Lesen Sie ausführlich: Helene Weber als Europäerin (von Marie-Emmanuelle Reytier)

Die Vollversion der Veröffentlichung können Sie  hier herunterladen.